INTERESSENGEMEINSCHAFT HEIMATGESCHICHTE KARLSHAGEN E.V.




BETRIEBS­FERIEN­LAGER
IN KARLSHAGEN 1951 – 1991


Mit Grün­dung der DDR 1949 wur­de das Er­ho­lungs­wesen für die Werk­tä­ti­gen, Kin­der und Ju­gend­li­chen aus­ge­baut. Der Schwer­punkt lag vor allem bei den Fe­rien­ob­jek­ten des „Frei­en Deut­schen Ge­werk­schafts­bun­des (FDGB).


In Karls­hagen gab es, be­dingt durch die hi­sto­ri­sche Ent­wick­lung, keine Ob­jek­te, die für den FDGB inte­res­sant wa­ren. Da Karls­hagen ein Mili­tär­stand­ort war, wur­den keine neuen Ob­jek­te des FDGB ge­schaf­fen.


Darum wur­den Feri­en­ob­jek­te und Kin­der­fe­ri­en­lager staat­li­cher In­sti­tu­tio­nen und volks­eige­ner Be­trie­be auf­ge­baut. Der Zelt­platz im Ort wur­de zu einer fes­ten Grö­ße.

Betriebsferienlager Karlshagen

Zeltplatz 50er Jahre

Durch die Betrie­be muss­ten nicht un­er­heb­li­che ma­te­riel­le, fi­nan­ziel­le und per­so­nel­le Mit­tel auf­ge­wen­det wer­den, um sol­che Ob­jek­te zu er­wer­ben, auf­zu­bauen und zu be­trei­ben.


Es gab in einem be­stimm­ten Umfang pri­va­te Unter­künfte sowie Unter­künfte, die durch das Rei­se­büro der DDR an­ge­bo­ten wur­den. Das Pio­nier­ferien­lager "German Titow" der NVA befand sich von 1962 bis 1990 am Rande eines mili­tä­ri­schen Sperr­ge­bie­tes bei Karls­hagen.


Im Jahr 1951 began­nen die ers­ten Be­trie­be und gesell­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen der DDR mit dem Bau von Un­ter­künf­ten und mit dem Auf­stel­len von Bun­ga­lows. Das waren die Drucke­rei "Täg­liche Rund­schau" (ab 1979 "Neues Deutsch­land"), Rat des Kreises Wi­tten­berg, VEB In­du­strie­kom­bi­nat Leipzig an der Haupt­straße. Erstes Feri­en­lager am Strand wurde durch den VEB Stick­stoff­werke Pieste­ritz er­rich­tet. Die Gewerk­schaft „Unter­richt und Er­zie­hung“ des Kreises Wurzen er­rich­tete ein Fe­rien­lager in der Gar­ten­straße. Der Rat der Stadt Grimma hatte ein Feri­en­objekt in der Hafenstraße.


In den folgenden Jah­ren wer­den weite­re Be­triebs- und Kin­der­fe­rien­lager ein­ge­rich­tet. In den 80iger Jah­ren gab es 19 Be­triebs- und Kin­der­feri­en­ein­rich­tun­gen sowie im Zelt­platz­be­reich 44 Ein­rich­tungen.


Heute exis­tie­ren keine Be­triebs- und Kin­der­feri­en­lager mehr im Ost­see­bad Karlshagen.

Nach den Jahren 1990/​1991 wur­den viele Ob­jek­te ab­ge­ris­sen. Auf diesen Flä­chen ent­stan­den Wohn­ein­hei­ten, auch Ferien­häuser oder Ferien­woh­nun­gen. Dazu im Fol­gen­den einige Bei­spiele:



Hauptstraße

An der Kreu­zung Hafen­straße/​Nieder­straße gab es das Be­triebs­fe­rien­lager der Bau­mecha­nik Welzow. Heute ste­hen dort Eigen­heime/​Feri­en­woh­nun­gen.

Betriebsferienlager Karlshagen

Ecke Hafenstraße/​Niederstraße


Hafenstraße

An der Hafen­straße gab es das Ferien­lager des Rates des Kreises Grimma. Heute befin­den sich dort Eigen­heime und Ferien­häuser.

Betriebsferienlager Karlshagen

Hafenstraße - Rat des Kreises


Peenestraße

In der Peene­straße stehen noch einige Objek­te der Ferien­lager. Dort waren die Ferien­lager der volks­eigenen Be­triE­be (VEB) FL Eils­leben, Glas­werke Freital, MLK Dresden und Edel­stahl Kom­bi­nat Hennigs­dorf. Auch hier sind heute Eigen­heime und Ferien­ob­jek­te ent­stan­den.

Betriebsferienlager Karlshagen

Peenestraße


Hafenstraße

In der Hafen­straße gab es das Ferien­lager der Fisch­wirt­schaft Wolgast. Heute ist es das „Jugend- und Ver­eins­haus“ der Ge­mein­de Karlshagen.

Betriebsferienlager Karlshagen

Jugend- und Vereinshaus


Zeltplatzstraße

Ent­lang der Zelt­platz­straße und auf dem Ge­län­de des „Dü­nen­camps“ ist die Lage und die Be­bau­ung auch heute noch gut zu er­ken­nen, wenn auch eini­ges nicht mehr exis­tiert.

Betriebsferienlager Karlshagen

Ferienhäuser 80er Jahre

Heute ist das "Dünen­camp" ein mo­der­ner Zelt­platz mit ca. 340 Stell­plät­zen für Wohn­wagen. Es gibt dazu eine Reihe von pri­va­ten Unter­künf­ten. Hin­ter den Dünen ist es eine idea­le Lage und der Weg an den Strand ist kurz.

Betriebsferienlager Karlshagen

Dünencamp

Zu diesem Bei­trag fin­den Sie in der Heimat­stube im „Haus des Gastes“ wei­teres umfang­rei­ches Mate­rial.



Zusammen­ge­stellt und er­ar­bei­tet: Horst Lewerenz